Media for Peace #16 Konstruktive Community im Journalismus
Shownotes
Wie binde ich meine Community konstruktiv in Inhalte ein? Dazu spricht die Host Sabrina mit Prof. Dr. Ranty Islam. Für ihn gleicht die klassische Berichterstattung oft einer Endzeitstimmung:
"Wir werden dann passiver und partizipieren weniger"
Doch so wie das Leben nach negativen Ereignissen weitergeht – braucht es auch im Journalismus zukunftsweisende Perspektiven. Diese seien aktivierend und schaffen neue gemeinsame Diskussionsräume. Dabei hilft es, einzelne positive Stimmen aufzugreifen und so eine lösungsorientierte Debatte zu öffnen.
Eine Plattform, die lösungsorientierte Dialoge ermöglicht, hat der afghanische Journalist Omid Sobhani mitgestaltet. Er ist Fellow bei Media for Peace. Mit „whatif” entwickelt er mit anderen Fellows einen Prototyp für deeskalierenden, konstruktiven Journalismus in Krisengebieten. Er berichtet im Podcast über die konkreten Schwierigkeiten in Konfliktgebieten Debattenräume zu schaffen:
„It is hard to bring people together who fought against each other.“
Trotzdem sei Dialog der einzige Weg zum Frieden. Denn mit klassischer Berichterstattung komme man nicht weit, da diese bereits bestehende Konfliktperspektiven reproduziert. Durch das Testen der konstruktiven Methodik in Afghanistan und Libanon hat Omid auch sein eigene Rolle als Journalist hinterfragt. Erfahre mehr im Gespräch.
01:30 Interview Prof. Dr. Ranty Islam, Professor für Journalismus und Kommunikation
01:56 Wie bin ich als Journalist „konstruktiv“?
06:27 Der konstruktive journalistische Workflow
08:31 Was bringt konstruktives Community Management?
17:34 Muss Journalismus neutral sein?
19:49 Studierende und ihre Sicht auf konstruktiven Journalismus
27:13 Interview Omid Sobhani
29:30 Community building and the role of deescalating journalism
34:10 Challenges of working with the format “What If?”
40:54 Change of perspectives
Mehr zu Design Fiction hörst du in Folge #15 des Media for Peace-Podcast in der Timour Chafik die Entwicklung des Media for Peace Prototypen „what if“ beschreibt.
Das ist Media for Peace. Der Podcast auf den Spuren des peace-oriented Journalismus. Eine Kooperation mit der Universität der Bundeswehr München und von DTEC.BW – Zentrum für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr.
Weitere Informationen zu Media for Peace findest du auf https://www.media-lab.de/de/media-for-peace
Transkript anzeigen
00:00:00: "Journalismus der Frieden" ermöglicht. Das ist Media for Peace, ein Podcast des
00:00:11: Media Lab Bayern.
00:00:12: Hallo, schön, dass du wieder dabei bist beim Media for Peace. Wenn man sich ein deeskalierenden
00:00:17: Journalismus ansieht, dann stolpert man ja über die verschiedensten Aspekte. Weil konstruktiv
00:00:23: bedeutet nicht nur, dass ein Beitrag eine Lösung am Ende hat, es bedeutet viel mehr.
00:00:27: Heute spreche ich mit dem afghanischen Journalisten Ume Zubani über den Aspekt Community. Er arbeitet
00:00:34: am Projekt What If mit, also die konstruktive Dialogplattform der Media for Peace Fellows.
00:00:40: In der letzten Folge hatte Timo Schafig schon etwas detaillierter darüber gesprochen. Das
00:00:45: kannst du dir in der vorherigen Folge nochmal anhören, falls du das verpasst hast.
00:00:50: Bevor wir in den Baustein Community starten, schauen wir uns aber mal alle Teilaspekte
00:00:56: von konstruktiven Journalismus an. Dazu habe ich mit Professor Dr. Renty Islam von der
00:01:03: Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft gesprochen. Wir gehen zum einen
00:01:08: auf die Theorie ein, also welche journalistischen Aspekte zählen da eigentlich alle rein und
00:01:14: wie kann man das umsetzen in seiner Redaktion. Und zweitens gibt er uns auch Einblick in
00:01:19: die Welt der Studierenden, die er unterrichtet. Denn die finden konstruktiven Journalismus
00:01:25: irgendwie total normal.
00:01:27: Media for Peace. Insights.
00:01:30: Hallo Renty, schön, dass du da bist bei unserem Podcast.
00:01:33: Hallo Sabrina, freut mich auch sehr.
00:01:36: Du beschäftest dich viel mit konstruktiven Journalismus, lehrst das unter anderem auch
00:01:41: an der Uni. Und wenn wir für konstruktiven Journalismus sprechen, dann denken wir oft
00:01:46: an Berichterstattung, die eine Lösung beinhaltet. Wir haben schon in vorherigen Folgen ein bisschen
00:01:51: gesprochen, das da noch mehr dazu gehört. Bei dir ist das ganz Besondere. Du siehst
00:01:57: ein konstruktives Arbeiten in Redaktionen eigentlich in allen Arbeitsprozessen und
00:02:03: Schritten. Was meinst du damit genau?
00:02:05: Tatsächlich ja, das ist ein ganz wichtiger Punkt, glaube ich. Also insofern, als dass
00:02:10: einige Menschen vielleicht schon von diesem Begriff gehört haben, konstruktiver Journalismus,
00:02:15: liegt die Vermutung da, dass es darum geht, Geschichten zu erzählen, die eben nicht so
00:02:20: negativ konnotiert sind. In einer Klassiker war das Klischee. Dieses Klassiker ist die
00:02:24: Geschichte von der Katze, die aus dem Baum gerettet wird von der Feuerwehr. Also eine
00:02:29: typische Good News-Geschichte. Das ist natürlich schön, wenn man so was hört oder liest, aber
00:02:33: das macht keinen konstruktiven Journalismus. Konstruktiv heißt eben auch nicht, wie du
00:02:38: gesagt hast, dass es jetzt darum geht, komplexe Dinge oder komplizierte, kontroverse Dinge,
00:02:43: Kriege und so weiter darüber Bericht zu erstatten und gezielten, nach Lösungen zu suchen, sondern
00:02:48: es kann vor allem auch heißen, dass man versucht auf allen Ebenen dieses Workflows, wenn man
00:02:53: so will, in Redaktionen, immer mit diesem Mindset zu arbeiten. Was kann ich jetzt an
00:02:57: der Stelle tun? Was kann ich jetzt tun bei der Team-Sendung? Was kann ich jetzt tun
00:03:01: bei der Recherche? Was kann ich jetzt tun bei der Produktion oder bei der Abnahme und
00:03:05: bei der Publikation meines Beitrags? Was kann ich in all diesen Stellen tun oder dazu
00:03:11: beitragen, dass diese Stücke, dieser Bericht, dieser Beitrag mehrwert lieferten, konstruktiven
00:03:17: und mehrwert für meinen Publikum. Was bedeutet das jetzt konkret? Du und ich sitzen in einer
00:03:23: Redaktionssitzung und ich sage, Mann beißt Hund. Mann beißt Hund, ja genau, das ist
00:03:28: der Klassiker. Also darüber haben wir tatsächlich noch nie berichtet, aber es wäre natürlich
00:03:32: ein Berichtenswerte-Geschicht, wenn es die denn gäbe. Konkret kann das zum Beispiel Folgendes
00:03:37: heißen. Wenn wir in einer Redaktionskonferenz sitzen in der Themenfindung, dann ist eine
00:03:42: klassische Frage, die häufig kommt, okay, was gibt es Neues? Was gibt es Neues im Ukraine-Krieg?
00:03:46: Was ist heute passiert? Israel-Gaser, ja, haben wir alle hinreichen in den letzten Tagen
00:03:51: und Wochen davon noch erfahren. Ein konstruktiv-journalistischer Ansatz könnte zum Beispiel bedeuten, dass man
00:03:57: gerade auch in seiner Konferenz hingeht und sagt, wir schauen nicht nur, was ist jetzt
00:04:01: da passiert, wer hat wieder wen bombardiert, wer ist wo gestorben, sondern bewusst auch
00:04:06: die Frage zu stellen, können wir nach Leuten schauen, vielleicht verurteilt oder anderswo,
00:04:12: die gezielten Versuchen eine Lösung für diesen Konflikt zu finden oder die Versuchen zusammen
00:04:17: zu arbeiten trotz dieser Gegensätze, trotz dieses Antagonismus. Also schon der Themenfindung
00:04:24: bewusst zu versuchen, einen Fokus zu setzen auf Personen, auf Akteure, auf Themen oder
00:04:30: auch Themenaspekte, wo dieses Zusammenkommende, vielleicht auch Gemeinsamkeiten eher im Vordergrund
00:04:36: stehen als das Trend. Wie ist es bei der Produktion? Also angenommen, wir zwei arbeiten
00:04:42: im Radio und machen ein Stück zum Anhören. Wie spielt da der konstruktive Journalismus
00:04:49: dann rein? Auf der Ebene der Produktion im Journalismus konstruktiv, journalistisch tätig
00:04:55: werden kann, da gibt es auch verschiedene Möglichkeiten. Eine Möglichkeit ist zu sehen, wie strukturiere
00:05:01: ich meine Geschichte, meinen Beitrag. Welche U-Tongeber, U-Tongeberinnen setzt ihr in der
00:05:07: Anfang, welche Aspekte versuche ich, ans Ende zu setzen in die Mitte an der Anfang. Und
00:05:14: wir haben es häufig zum Beispiel so, dass bei kontroversen Themen, wenn es um ein negativ
00:05:19: konotiertes geht, ein Verbrechen, ein Krieg, eine Demonstration, die außer Kontrolle geraten
00:05:26: ist, dass wir häufig diese Bilder von dem, was schlechtes, was schiefgegangen ist in
00:05:30: der Anfang setzen. Ein konstruktiv-journistischer Ansatz könnte zum Beispiel sein, dass wir
00:05:35: eben, wenn wir darüber berichten, nicht damit einsteigen, sondern vielleicht erstmal mit
00:05:40: einem leiseren U-Ton, mit einer Person, die vielleicht dabei gewesen ist, aber eher jemand
00:05:47: ist, der oder die Button baut, die eine Konsensfindung beteiligt ist. Ein zweiter Aspekt in der Produktion
00:05:53: und das betrifft vermutlich in erster Linie auch Online oder Zeitung, also textliche Beiträge
00:05:59: ist, dass man auf der Ebene immer noch die Möglichkeit hat zum Beispiel an Titeln, an
00:06:03: Tisern zu fallen, ein bisschen Schärfs rauszunehmen. Auch Titel zum Beispiel weniger suggestiv,
00:06:11: sensationistisch zu formulieren, sondern tatsächlich auch mit einer, sozusagen positive oder konstruktiv
00:06:19: gewendeten Frage. Was passiert jetzt? Was kann man tun, um statt hier schon wieder das
00:06:25: passiert oder so und so viel Tote etc.?
00:06:27: Ich habe jetzt einfach mal ein paar Beispiele rausgepickt, aber wahrscheinlich habe ich
00:06:33: einige Prozessschritte jetzt gar nicht genannt. Was sind denn die Prozesse im Journalismus,
00:06:38: in die eine konstruktive Weise ein deeskalativer Journalismus greifen kann?
00:06:44: Womit wir in der Lehre in der Hochschule häufig arbeiten, das ist so ein Roterfaden, wenn man
00:06:49: so will, ist so ein generischer Workflow, den wir aus der erduzionellen Arbeit im Prinzip
00:06:55: in allen Redaktionen kennen. Das unterscheidet sich in Details. Am wesentlichen haben wir,
00:06:59: wie gesagt, die Themenfindung, die am Anfang kommen, haben wir die Recherche, also nach
00:07:03: dem Themen gefunden, zugeordnet worden sind, den Beteiligten in der Redaktion oder außerhalb,
00:07:09: das dann in die Recherche begangen wird. Das ist zunächst Tischrecherche, eine Vorrecherche,
00:07:14: dann gehen wir ebenfalls raus, sprechen mit Leuten vor Ort, filmen vor Ort, kommen dann
00:07:18: gegen mir ebenfalls zurück oder gehen ins Studio, in den Schnitt und produzieren das dann da.
00:07:24: Das wäre dann der nächste Schritt, produzieren, also schreiben, Postproduktion und so weiter,
00:07:28: je nach Medium. Danach schießt sich dann an die Hauptname oder das, was man allgemein
00:07:35: die Qualitätssicherung nennen würde, Vier-Augen-Konzip, also das nochmal Leidendredaktionen,
00:07:40: Cvd-Chefredaktion draufschaut, Faktenchecks würden an dem Punkt auch noch dazu gehören.
00:07:45: Und im nächsten Schritt würde man dann müller weniger in die Publikationen geben auf den
00:07:50: verschiedenen Kanälen, also Online, Social Media, was auch immer. Und daran schließt sich dann
00:07:55: in der Regel noch an das Community Management, also dass man dann auch wieder raus greift,
00:08:00: fragt, was interessiert euch, wer durch das Thema gefallen, was ein Vorschläge für die nächste
00:08:06: Sendung und so weiter. Also das sind so die Elemente, die basalen, die generischen Elemente, sage ich mal,
00:08:12: eines Redaktionsworkflows. Wenn man sich das vor Augen hält, dann wird eigentlich ziemlich schnell
00:08:17: klar, dass man an jeder dieser Stellen, dieser Punkte, diesem Workflow konstruktiv-schonalistisch
00:08:23: tätig werden kann. Die Themenfindung habe ich vorhin genannt, die Produktion auch. Aber wenn
00:08:28: jetzt zum Beispiel als andere Ende gehen, das Community Management, also wenn das schon publiziert
00:08:32: ist und wir dann zum Beispiel auch versuchen, das Feedback, die Kommentare von Nutzern und Nutzern
00:08:38: mit einzubeziehen, soziale Medien, welchen Plattform auch immer, auch da können wir wieder
00:08:44: konstruktiv-schonalistisch ansetzen in der Art und Weise, wie wir zum Beispiel Fragen stellen,
00:08:50: wie wir Feedback versuchen von der Community einzufordern. Indem wir zum Beispiel, es kann
00:08:57: ganz banal sein, dass wir so Fragen stellen, wie, was würde ihr tun, was würdet ihr anders machen,
00:09:02: wie könnte die Situation besser werden? Wer müsste miteinander ein Tisch kommen, um eine
00:09:10: Friedenslösung zu erarbeiten, zum Beispiel, wenn wir von einem Kriegszenario zum Beispiel berichtet
00:09:15: haben? Was bringt nur das, wenn ich so vorgehe? Was bringt uns das in die Frage ist immer wem? Also
00:09:21: ich glaube, es bringt wirklich allen Beteiligten mass, also sowohl den Personen, die im Journalismus
00:09:28: arbeiten, versuchen Journalismus zu massen, zu produzieren und auch denen, die ihn rezipieren,
00:09:35: konsumieren, wahrnehmen, wie man das nennen will. Ein ganz wichtiger Punkt wird deutlich, glaube ich,
00:09:41: an dem, was ich jetzt zuletzt genannt habe. Wenn mich jemand fragt, sind nicht nur mehr Informationen
00:09:46: präsentiert, sondern mich auch meine Meinung bittet, dann macht das sofort was mit uns. Es vermittelt
00:09:52: uns sofort das Gefühl, dass wir aktiv werden können, sei es auch nur, indem wir uns dazu
00:09:57: verhalten, dazu äußern. Also dieses participative Element, dieses aktivierende Element ist ganz,
00:10:02: ganz wichtig. Und neben der Frage, dem wusstentzugehen auf unser Publikum, ja, was wollt ihr, was denkt ihr,
00:10:11: wie könnte es besser sein, ist generell auch die konstruktive Berichterstattung, hat so ein
00:10:18: aktivierendes Moment. Allein deshalb, weil sie Möglichkeiten beleuchtet, weil sie Räume für
00:10:25: Potenzialen Konsens für ein Miteinander eröffnet. Andererseits ist es auch so, wenn wir, und da gibt es Zahlen und Studien zu,
00:10:33: wenn wir permanent 24/7 mit so einer Negativität konfrontiert sind, dann macht man uns das passiv.
00:10:40: Die Psychologen benutzen diesen Begriff der, ich glaube, das heißt erlernte Hilflosigkeit. Sind wir
00:10:45: ständig mit dem Negativen konfrontiert werden, dann führt es dazu, dass wir uns zurückziehen,
00:10:52: dass wir passiver werden. Nicht nur, weil wir bewusst glauben, wir können nichts mehr tun, sondern einfach,
00:10:56: das ist ein psychologischer Prozess, der dazu führt, dass wir einfach passiver werden, weniger Teilhabe
00:11:03: wahrnehmen oder auch einfordern. Das gilt jetzt sicherlich alles für hier, wenn ich an die letzten
00:11:10: Wochen denke, an die Bilder, an die Informationen, viele Konflikte herrte. Es gab mehrere Erdbeben in
00:11:18: Afghanistan, wir haben den Krieg in Israel, wir haben immer noch die Ukraine-Situation. Dort,
00:11:26: diese Dinge einzusetzen, erscheint einem dann doch vielleicht ein bisschen fremd. Wo liegen denn da die
00:11:35: Potenziale oder was bringt das uns? Also mir als Rezipienten hier in Deutschland, das habe ich
00:11:41: verstanden, ist die Nachrichtenmüdigkeit oder diese Passivität, der ich ausgesetzt bin, liegt
00:11:48: schwer auf dem Gemüt eventuell. Aber was bringt mir denn das für wirklich diese krassen Konflikte,
00:11:54: so ein Ansatz umzusetzen als Medienhaus? Auf einer ganz grundsätzlichen Ebene, glaube ich,
00:12:01: führt es dazu, dass wir buchstäblich die Hoffnung nicht verlieren. Das klingt jetzt vielleicht banal
00:12:06: trivial, aber ich glaube, das ist tatsächlich eine sehr, sehr wichtige Sache. Es gibt ein ganz
00:12:10: erstaunliches Phänomen, das kenne ich teilweise aus persönlicher Erfahrung und auch aus Berichten
00:12:16: von anderen, wenn wir Menschen sprechen, die sich in einer Krisensituation, in einer kollektiven
00:12:22: Krisensituation befunden haben, zum Beispiel, weil es begabts einen Anschlag oder Unfall,
00:12:27: irgendwas in der Art, ein konkretes Beispiel muss ich jetzt denken an diesen Armour-Glaus in
00:12:32: Münster vor ein paar Jahren. Und wenn wir die Bilder dann sehen, wenn wir diese Stimmen hören in
00:12:37: den Nachrichten, dann drängt sich den Zuschauerinnen und Zuschauerinnen und Zuhörern so ein bisschen
00:12:44: manchmal das Gefühl auf, oh, das ist wie quasi das Ende der Welt. Hier ist alles jetzt in Trümmern,
00:12:50: Schutt und Aschow unterliegen, irgendwie lauter verletzte Menschschauung und so weiter. Wir denken,
00:12:55: es kann eigentlich nicht weitergehen. Die banale Tatsache ist, aber die Leute, die vor Ort leben,
00:13:00: für die geht das Leben weiter. Es geht weiter, es gibt einen nächsten Tag. Es ist was Schlimmes
00:13:06: passiert, aber es geht weiter. Und das hört man immer wieder auch in den Testimonials, in den
00:13:11: Urtönen, die von Leuten kommen, die vor Ort sind. Trauern die? Natürlich trauern sie, sind sie betroffen,
00:13:16: wahnsinnig, gar keine Frage. Aber sie wissen auch, ich stehe am Morgen auf und irgendwie geht das Leben
00:13:21: weiter. Und das spiegelt sich häufig nicht in der Berichterstattung. Die Berichterstattung ist so final,
00:13:27: so apodiktisch, so negativ, dass sie gar nicht die Möglichkeit in der Vorstellung zulässt,
00:13:33: dass das Leben dort irgendwie weitergehen könnte. Was heißt das konkret? Also jetzt, wenn wir zum
00:13:38: Beispiel den Israel-Hamas oder Gaza-Konflikt uns da anschauen, ja, natürlich. Also, da gibt es gar
00:13:45: nichts zu argumentieren oder wegzudiskutieren oder zu ignorieren an dem, was da passiert. Die
00:13:51: menschlichen Tragödie, die Gewalt, die wir da gerade sehen. Aber was ich interessant finde,
00:13:56: ist, dass es doch immer wieder auch Berichte gibt, die zum Beispiel einen Fokus legen auf,
00:14:02: auf etwas leiseren Töne. Auf die Menschen, die trotz allem immer noch versuchen zusammenzuarbeiten.
00:14:10: Also ganz konkret habe ich jetzt gerade einen Beitrag gelesen, in dem Guardian war das, glaube ich,
00:14:14: über den Bruder eines jungen Mannes, der in einem dieser Kubizien in Süden Israels auch ermordet wurde.
00:14:24: Der war bei der Beerdigung trotzdem gesagt hat, mein Bruder, den Friedensaktivisten, würde
00:14:29: trotzdem nicht wollen, dass jetzt auf der anderen Seite Menschen getötet werden. Man kann sagen,
00:14:36: ja natürlich, es ist nur ein kleiner Teil. Es ist nur ein kleiner Teil der Gesellschaft,
00:14:39: die so denkt. Es geht nicht darum, der Balance herzustellen, zu sagen, oh, das sind gestimmen,
00:14:43: sind gleichmäßig vorhanden oder repräsentativ. Darum geht es gar nicht. Es geht erst mal darum,
00:14:48: wahrzunehmen, diese Stimmen gibt es. Es gibt diese Entwicklung, diese Menschen, diese Bewegung,
00:14:55: diese Versuche, in diesem ganzen Chaos trotzdem noch irgendwie Brücken zu bauen, ein Konsens zu
00:15:02: hin. Und das finde ich ganz wichtig für diesen Begriff, den ich vorhin genannt habe, nämlich
00:15:06: Hoffnung zu bewahren. Die Hoffnung zu bewahren ist nicht wichtig, dass wir exakt 50 Prozent positiv
00:15:12: versus negativ haben, sondern sei es auch nur eine einzige Stimme, die sich so äußert oder
00:15:18: ein einziges Projekt, das das versucht. Oder eine einzige Aktion, die versucht, so einen Schulterschluss
00:15:24: zu ein Brückenbau zu wagen, kann oft schon ausreichend sein, um, glaub ich, mich ganz zu verlieren.
00:15:30: Aber das ist ja wichtig. Wir haben im Media Lab das Projekt Media for Peace. Das sind Fellows dabei,
00:15:37: die eben an genau so einer Plattform arbeiten. Später im Podcast habe ich dazu auch noch ein
00:15:43: Interview und da geht es um eine Plattform, die quasi Akteure an einen Tisch bringt, man verschiedene
00:15:49: Perspektiven einbringt und dann gemeinsam, so wie du gesagt hast, überlegt, was könnte es denn
00:15:55: brauchen, um diese Situation, über die man spricht, zu entschärfen oder wie könnte ein
00:16:02: Lösungsansatz aussehen oder wohin könnte das gehen. Und daraufhin wird ein Artifakt entwickelt.
00:16:09: Also das kann ein Bild sein. Heutzutage mit KI geht das ja recht einfach oder eine Pruschüre,
00:16:15: ein Schriftstück. Es kann auch etwas sein zum Anfassen, also ein Objekt. Und mit diesem Objekt
00:16:23: geht man dann quasi weiter und die Überlegung ist, damit zu Entscheidungsträgern, zu Entscheidungsträgerinnen
00:16:30: zu gehen und über ein Thema zu sprechen. Ist das dann etwas, was auch in den konstruktiven
00:16:35: Journalismus eingebettet werden kann? So ein Impuls aus journalistischer Perspektive wäre zunächst,
00:16:42: dass wir eher berichten statt Fakten zu kreieren oder Dinge zu machen. Da kommt da häufig dieser
00:16:48: Vorwurf, dass der konstruktiven Journalismus auch so ein Aktivismus beinhaltet oder impliziert.
00:16:54: Das würde jetzt hier möglicherweise naheliegen. Ich mache mir diesen Vorwurf nicht zu eigen,
00:16:59: aber wenn man hingeht und versucht, nicht nur darüber zu berichten oder eine Konsens zu suchen,
00:17:05: wo versuchen Menschen zusammenzukommen, sodass man noch einen Schritt weiter geht und sagt,
00:17:09: Moment, wir bringen jetzt an einen Tisch und versuchen so ein Artifakt, so einen Gegenstand,
00:17:14: so ein Symbol für diese Konversation, für dieses Aufeinanderzugehen zu generieren,
00:17:20: dann würde das möglicherweise vielleicht einen Schritt zu weit gehen, zumindest aus journalistischer
00:17:26: Sicht. Das heißt nicht, dass man das nicht machen soll, aber es würde, glaube ich, dieser Kritik
00:17:31: aktivistisch zu handeln, möglicherweise Vorschub leisten. Ist der Journalismus denn per se etwas,
00:17:39: das nicht eingreift? Es gibt ja da auch verschiedene Verfechter. Zum einen Journalismus muss neutral
00:17:47: sein, nur darüber zu berichten und sich nicht einzumischen. Auf der anderen Seite ist es ja
00:17:54: schon so oder das sagen zumindest die anderen Verfechter. Wenn Journalismus über etwas berichtet,
00:18:00: schon allein dadurch greift es ja in eine Situation ein, weil es Einfluss nimmt auf
00:18:04: Meinungen, Ansichten und Journalismus kann etwas bewirken. Ich hatte da ein Gespräch mit jemandem,
00:18:12: der zum Beispiel erzählt hat, er hat über Länder mit Wasserknappheit berichtet und seine
00:18:19: Ableitung daraus oder was daraus entstanden ist, ist ein Projekt, das Brunnen gebaut hat oder Zugang
00:18:25: zu Wasser ermöglicht hat. Und da ist ja so, wenn ich das jetzt richtig interpretiere, was du sagst,
00:18:31: der Journalist quasi aus einer Rolle rausgegangen und hat eingegriffen. Ich denke, man muss dann
00:18:38: sozialistischer Sicht gar nicht unbedingt so machen. Ich gebe mal ein konkretes Beispiel. Wir haben
00:18:42: vor ein paar Jahren in der Adaktion, in der ich gearbeitet hatte, haben wir über Umwelt,
00:18:47: weitestens in den Umweltschutzprojekten in verschiedenen Teilen der Welt berichtet. Da
00:18:52: hatten wir unter anderem ein Projekt in, ich glaube, in Kolumbien war das, wo jemand, so Holzfahrer
00:18:58: aus Bambus, das ist ein nachhaltiger Fahrradtransportverkehr, Bambusfahrer gebaut hat. Darüber haben
00:19:05: wir berichtet und dann haben wir danach sehr viele Zuschriften bekommen, aber aus anderen Teilen,
00:19:09: das war eine internationaler Adaktion. Deutsche Welle können wir gerne sagen. Und dann kamen
00:19:13: Zuschriften und Leute haben gefragt, hey, das finde ich total toll, können wir das nicht auch machen.
00:19:17: Und dann haben einige von denen versucht das quasi nachzubauen, selber so Projekte in den
00:19:22: Staat zu bringen. Was ich damit sagen will, ist, das kommt ja im Prinzip fast aufs gleiche raus,
00:19:27: ohne dass wir jetzt journalistisch selber versucht hätten, so ein Projekt in die Wege zu leiten
00:19:32: oder bewusst anzuschieben. Das heißt, ich glaube, wenn man Journalismus so konstruktiv denkt,
00:19:39: braucht man möglicherweise gar nicht. Noch diesen einen Schritt weiter, gehen und selber zu
00:19:43: handeln, weil man anderen ermöglicht, zu lernen, zukunftsorientiert zu denken und selber solche
00:19:49: Projekte zu unternehmen. Du unterrichtest ja auch an der Hochschule für Medien, Kommunikation und
00:19:56: Wirtschaft in Köln. Wie ergeht es dir mit den Studenten und Studentinnen, wenn ihr über solche
00:20:02: Themen sprecht? Wie ist da die Rückmeldung? Die Rückmeldung der Studierenden ist eigentlich
00:20:08: in der Regelrecht eindeutig. Ich kann mich erinnern, vor vier Jahren hatte ich glaube ich das erste
00:20:14: Mal versucht in einem Modul bei Masterstudierenden Digitaler Journalismus, so wie ist der Kurs,
00:20:20: die Idee dieses konstruktiven Journalismus unterzubringen. Und dann haben wir erst mal geredet über
00:20:25: dieses ganze Thema Nachricht, Negativität und was könnte die Antwort darauf sein, also zum Beispiel,
00:20:31: indem wir versuchen, konstruktiver zu berichten. Das fand ich super, haben die gut mitgemacht,
00:20:36: auch sehr produktiv und am Ende habe ich dann noch mal versucht, so ein Fazit einzusammeln und
00:20:40: gefragt, wie war das denn jetzt, wie fandet ihr das? Und dann kam erst mal so nicht viel, so schweigen,
00:20:45: was ist denn hier los, komisch. Und dann meint eine Person und die einen haben sich dann angeschlossen,
00:20:51: meinten so, das ist eigentlich total cool, aber was ist daran besonders? Und das hat mich erst mal so
00:20:58: ins Nachdenken gebracht zum Moment, was meint ihr denn jetzt hier? Also ich meine Journalismus ist doch
00:21:01: normalerweise, nehmen wir den ganz anders wahr, wieso denken Sie denn jetzt das Journalismus konstruktiv
00:21:07: eigentlich normal ist? Das widerspricht sich ja mit der Erfahrung und da hat es bei mir sogar klickt,
00:21:12: weil das sind natürlich junge Leute, die häufig quasi nicht in einem, ich sag mal Medienalltag,
00:21:19: im allianzernen Alltag quasi schon auf diese andere Routinen getrimmt wurden sind. Also die
00:21:26: schon auf diesen, wenn man so will, auf diesen, diesen Zynismus, diesen Nachrichten Zynismus,
00:21:31: die negativ getrimmt worden sind, das heißt in anderen Worten, wer mit der Industrie der News
00:21:38: noch nicht Fiberierung hatte, geht natürlicherweise offenbar davon aus, dass Journalismus eigentlich
00:21:44: funktionieren sollte. Also eben nicht ständig den Fokus auf negative haben
00:21:48: sollte und durchaus versuchen sollte so konstruktive, aktivierende Elemente
00:21:53: zu haben, die Teilhabe ermöglichen, die es uns ermöglichen, nach vorne zu schauen
00:21:57: und selber aktiv zu werden. Und das fand ich dann im Rückblick eigentlich total
00:22:01: tolles Feedback, weil es mir und auch uns den anderen Kolleginnen und Kollegen
00:22:06: signalisiert hat, wir sind hier auf dem richtigen Weg. Und seitdem versuchen wir
00:22:10: immer am Anfang auch so die Frage zu stellen an die Studiengruppen, wie geht
00:22:14: es euch eigentlich mit den Nachrichten? Wer schaut noch Nachrichten? Wie? Wo?
00:22:18: Wann schaut ihr die? Und dass wir da eben massiv dieses Phänomen feststellen, dass
00:22:22: viele halt so überwältigt sind und auch teilweise ohnmächtig angesichts dieser
00:22:28: Negativität. Also wir treten da wirklich offene Türen ein, einerseits mit dieser
00:22:33: Frage, dieser Diagnose, Nachrichten Negativität und andererseits auch mit dem
00:22:37: Angebot zum Beispiel können wir mit dem konstruktiven Journalismus versuchen,
00:22:41: anders über die Welt zu berichten, um genau diesem Negativitätsfokus so ein
00:22:47: bisschen was entgegenzusetzen. Also es wird sehr, sehr offen und sehr positiv
00:22:50: aufgenommen. Die Studierenden sind ja die Journalisten und Journalistinnen der
00:22:57: nahen Zukunft. Was sind denn noch Möglichkeiten, um einen
00:23:00: friedensfördernden, deeskalierenden Ansatz im Journalismus praxisnah zu
00:23:05: verankern? Das ist vielleicht jetzt auch eine Banalität. Trotzdem ist es eine
00:23:10: wichtige Sache. Haltung. Ja also wir werden lernen immer auch in der Journalisten
00:23:15: Schule habe ich selber gelernt, dass man nicht Position oder Meinung für eine
00:23:20: Seite für die andere beziehen sollte. Ja ich bin in die Pro CDU oder pro SPD oder pro
00:23:25: Palästina, pro Israel, weiß auch immer pro kranisch pro russisch. Darum geht es
00:23:29: nicht. Das ist klar und es steht völlig außer Frage, dass in der Journalistische
00:23:32: Berichterstattung, die versucht unparteiisch zu sein, soweit das möglich
00:23:36: ist, eben da nicht sich auf eine Seite schlägt. Das heißt aber nicht, dass wir
00:23:42: als Journalistinnen und Journalisten keine Haltung haben dürfen. Es gibt so einen
00:23:47: Reporter-Veteran bei der New York Times, ich glaube Nicholas Christor ist das,
00:23:50: die hat das ganz schön zusammengefasst in einem Beitrag, den er jetzt zum
00:23:53: Konflikt in der Ost geschrieben hat. Der meinte, wer sich nur um die Menschenrechte
00:23:59: der Palästinenser schert oder nur um die Menschenrechte der Israelis, schert sich
00:24:02: nicht um Menschenrechte. Denn darin inerrennt ist diese Universalität.
00:24:07: Und das ist ein Beispiel für Haltung und so eine Haltung finde ich ist wichtig.
00:24:12: Eine Haltung kann man haben, also nicht nur so eine, sondern generell, dass man
00:24:15: daran geht und versucht das universelle zu begreifen. Ja, dass es hier nicht in
00:24:21: erster Linie um Ukraine oder Russen geht, sondern dass um Menschen geht und noch
00:24:24: wichtiger um Mitmenschen. Also diese Heule zum Beispiel des Mitgefühls
00:24:30: finde ich persönlich sehr wichtig, dass man sagt Journalismus, also im Englischen
00:24:34: gibt es hier den Begriff Compassionate Journalism. Ja, dass Journalismus auch
00:24:38: mitgefühlt zeigen kann, ohne sich jetzt subjektiv auf einer Seite zu schlagen oder
00:24:44: auf die anderen. Und ich finde, wenn das da ist, das, was man vielleicht auch so
00:24:49: altmodisch als Rückgrat, moralisch Rückgrat oder Haltung dann bezeichnet,
00:24:55: dann kommt alles andere eigentlich fast von selbst, weil das beeinflusst, wie wir auf
00:24:59: die Welt schauen. Wenn ich vielleicht noch anfügen darf, ein Beispiel, was schon
00:25:04: deutlich älter ist, ist eine Zeitung, bei der ich mal in Praktikung gemacht habe
00:25:09: vor 15 Jahren oder so in den USA. Die Zeitung heißt The Christian Science Monitor.
00:25:15: Das ist eine Zeitung, eine recht kleine mit einem religiösen Hintergrund.
00:25:19: Darüber kann man auch diskutieren, aber darum geht es jetzt eigentlich gar nicht.
00:25:22: Was interessant war bei denen, die haben erstens eine sehr international
00:25:26: ausgerichtete Berichterstattung und bei meinem Praktikum hatte ich dort immer
00:25:30: das Gefühl, dass der Leute arbeiten, die nicht nur so distanziert auf die Welt
00:25:36: schauen, sondern die sich wirklich um die Menschen scheren, über die sie berichten.
00:25:41: Ja, also so ein bisschen salopp ausgerichtet. Sie scheren sich um die Menschen.
00:25:46: Das war für mich eine schöne Anschauung dafür, was es heißt, Halt um
00:25:50: Journalismus zu haben. Ich versuche nicht, so eine Fake Objektivität und Distanz zu
00:25:54: haben und vermeintlich distanziert und unbeteiligt darüber zu sprechen, sondern
00:25:59: es ist vollkommen klar. Ich bin Mensch. Die Personen, da sind mit Menschen.
00:26:02: Ich kann gar nicht so tun, als hätte ich nichts mit denen zu tun.
00:26:05: Und das ist ein schönes Beispiel für Haltung im Journalismus.
00:26:09: Und das kann man immer haben, ohne sich auf eine Seite zu schlagen oder auf die andere.
00:26:15: Und das halte ich für sehr wichtig.
00:26:17: Vielen Dank, Renty, dass du mit uns deine Ansichten zu konstruktiven Journalismus
00:26:24: geteilt hast. So sehen das also Studierende in Deutschland.
00:26:30: Ein Aspekt, den Renty auch genannt hat, ist der Austausch zwischen den Beteiligten.
00:26:36: Und genau hier setzt "What if" an. Die Macherinnen hinter dem Projekt bringen
00:26:41: Leute aus verschiedenen sozialen, religiösen oder auch diversen Berufsgruppen
00:26:45: zusammen. Und das ist in Krisen und Konfliktszonen wie dem Libanon oder
00:26:50: Afghanistan gar nicht so einfach. Da geht es um unterschiedliche Meinungen.
00:26:54: Da geht es aber auch manchmal um mehr. Es kann sein, dass Menschen aufeinander
00:26:58: treffen, die sich gegenseitig großes Leid angetan haben.
00:27:01: Wie überwindet man solche Grenzen? Wie geht man damit um?
00:27:04: Ein Einblick in die Praxis gibt uns nun ein Teammitglied von den
00:27:09: "Media for Peace Fellows" Omit Zubani.
00:27:12: Das "Media for Peace Update".
00:27:14: Hallo Omit, so great to have you on the show.
00:27:17: Hi Sabrina, thank you so much for having me.
00:27:20: Du bist Teil der "Media for Peace Project Team" und du bittest die Plattform
00:27:26: "What if" zusammen mit den anderen Fellows.
00:27:30: Wir haben schon in den letzten Episoden gehört, wie deine Format
00:27:36: strukturiert ist. Es gibt viele Participanten, die in diesen
00:27:40: Arbeitsplätzen teilnehmen. Sie sind divers. Sie sind aus verschiedenen
00:27:44: Social-Beggern, sie sind aus verschiedenen Professionen und sie haben
00:27:49: verschiedene Opinien. Wie finden Sie diese Menschen in Afghanistan,
00:27:54: in Libanien? Wie suchen Sie diese Menschen?
00:27:58: Ich habe mehrere Werte für diese Schule zu erreichen.
00:28:01: Wenn Sie diese Fragen fragen, imagine, wenn ein Journalist, wenn sie
00:28:08: einen Artikel schreiben will, sie finden die Leute, die die Artikel haben.
00:28:14: Für mich, für die Vorstellungen, die wir hatten, was wir, ich habe die zwei
00:28:19: Werte zu tun. Die Kontexten, die ich von der Pass hatte, habe ich
00:28:25: mit meinen eigenen Afghan-Kommunitäten, Frauen, Minoritäten, Politiker, Journalisten,
00:28:31: Menschen geplant. Das kommt als Resultat für Jahre in Afghanistan und
00:28:37: in der Betreuung. Ich kann einfach die Werte aufnehmen und die
00:28:41: Werte aufnehmen, die sind einfach. Ich habe eine andere Varietie von Menschen.
00:28:47: Die anderen Leute, die Afghanistan durch den Waren 2021 verlassen,
00:28:55: haben viele Menschen die Phon-Nummern verändern oder sie können nicht mehr
00:29:00: die Phon-Nummern nutzen. Das ist manchmal schwierig, die Werte zu erreichen,
00:29:06: weil sie nicht mit ihrem persönlichen Kontakt haben. Ich habe die Social-Beggern-Plattformen
00:29:11: auf denen sie meist auf Twitter oder LinkedIn sind. Ich besuch die meisten
00:29:16: der Zeit, die es funktioniert und ich kann sie aufnehmen. Social-Media macht es
00:29:22: jetzt wirklich einfach, besonders wenn ihr die Kontexten verlangt. Und ich kann das nicht machen.
00:29:28: Wie sieht es aus, wenn jemand für dein Workshop, oder nicht, ist, für dich gut?
00:29:36: Es bedenkt auf den Fall der Dialog und der Top-Pick. In einem
00:29:40: der letzten Dialogs, die über die future inklusive Regierung in Afghanistan war,
00:29:45: habe ich eine Frau, ein Aktivist, die immer über das Gesprächs- und Konfliktparte,
00:29:52: die der wichtigste Teil dieser Dialog zu sein, die mit dem Unterricht vorhanden sind,
00:29:59: eine Debatte in der Dialog zu haben und nicht random Menschen, die nicht sich anderen
00:30:05: Opinien und die healthy sind. Und gleichzeitig haben es auch die Akademischen, die dem Dialog zu wertigen.
00:30:14: Wir besuchen Menschen, die die Knowledge bringen können, die die Table zu bringen und die
00:30:21: konstruktive Dialog zu haben. Und wenn du für diese Menschen reichen willst, ist es nicht der Effekt, dass es eine
00:30:27: Community ist. Man kann auch mehr und mehr Menschen reichen, weil die Leute wissen, die Menschen wissen.
00:30:34: Die Menschen, die in der Dialog sind, können sich auch ein Teil des Dialogs verhören.
00:30:38: Würdest du sagen, dass die Community ein wirklich, wirklich wichtiges Aspekt für einen
00:30:44: desigialischen Format ist? Ja, ich meine, die Community ist ein starkes Element
00:30:50: desigialischen Ingenieure, und auch für die Afghanistan. Weil wenn wir diverse
00:30:57: Bedingungen bringen, um in einer Dialog zu engagieren, dann ist es ein sehr wichtiges
00:31:02: Problem für mich. Es geht um die Potentiale für Konflikte, um mehr
00:31:10: Rettung zu bewerben. 2019 war ich von einem der afghanischen Politikerin gehalten, um zu helfen,
00:31:18: um einen jungen Taliban zu erreichen, der damals sehr schwierig war, weil der Stil ist.
00:31:24: Aber jetzt sehen wir, ich meine, apart von diesem Beispiel, jetzt sehen wir, dass es auf Internet,
00:31:31: auf Social Media, Leute versuchen, sich zu sprechen, und wir sehen verschiedene Plattformen,
00:31:36: wo Leute mit den Gesprächen hören und sich einheben und auf Twitter sprechen.
00:31:42: Das ist eines davon. Und mit unserer Plattform, ich denke, ist das eine Möglichkeit,
00:31:48: wo wir Menschen zu diesem Verhalten bringen. Und ich meine, wenn sie das Verhalten bekommen,
00:31:54: dann hat es das Konflikt zu reduzieren. Als ich über die Konflikte zu denken,
00:32:01: wie Afghanistan oder Lebanon, ist es wirklich schwierig, die Leute zusammen auf der Table zu bringen,
00:32:08: weil es nicht so ist, dass sie sich nicht verabschiedet haben. Manchmal haben sie sich
00:32:13: einen anderen geholfen. Also ich denke, es ist nicht leicht, dass sie sich ein Dialog zu einem anderen sprechen.
00:32:17: Ja, ich meine, man muss sich auf Afghanistan schauen, wie es heute 45 Jahre war.
00:32:23: Ich meine, Afghanistan ist heute ein Result aus dem, ich meine, jahrelang von der
00:32:28: Civil War, der Darf des Landes, der Union von den Jungen von Jahren, zwei Jahre in Taliban-Return. Und das hat
00:32:34: eine Währungszeichen, eine Individuelle oder so viele Art von Ausstattung und Enteinschaft in der Gesellschaft.
00:32:43: Und definitiv, für mich ist es nicht so überraschend, dass Leute nicht gerne ein Dialog zu einem Dialog zu sprechen.
00:32:49: Ich meine, in einem unserer letzten Dialogs, in dem wir vor dem nächsten Jahr in Afghanistan
00:32:52: im Führungs- und Inklusivverband haben, habe ich versucht, Konfliktparties in diesen Dialog zu beantworten.
00:33:00: Und ich erinnere mich an eine Frau, in der ihrem Vater von einer Konfliktpartie geliefert wurde.
00:33:07: Sie wollten nicht die Dialogs in den letzten Jahren mitnehmen. Also ich verstehe, dass das so
00:33:12: ihr Gefühl, dass sie ihre Emotionen, dass sie nicht, sie geben ihnen nicht diesen Wunsch,
00:33:18: um dort zu kommen und zu reden. Aber ich habe mich dann auch wieder auf die andere Seite
00:33:22: geschaut und habe jemanden von anderen Konfliktpartien gefunden.
00:33:27: Ich fühle mich wie ein Promoter der sozialen Emotionen in Afghanistan. Afghanistan hat nie
00:33:35: sozialen Emotionen oder ein Prozess, in dem die Gesellschaft, also nicht die Politiker,
00:33:41: die sich in die Stilverkaufung und Konflikt und die Probleme lösen, aber die gesamte Gesellschaft,
00:33:46: die von Konflikten geführt hat, müssen in einen Prozess für die soziale Reconciliation gehen.
00:33:52: Und für das zu passieren, glaube ich, dass die Dialog die einzige Art ist. Und das ist das, was wir jetzt machen.
00:34:01: So, dass die Frau, die du talked about, sie nicht in den Dialog teilnehmen?
00:34:08: Ja, sie nicht in den Dialog teilnehmen, aber ich habe sie noch einen anderen Person gefunden
00:34:14: und von anderen Konfliktpartien.
00:34:16: Sind es mehr Herausforderungen, die du mit den Formaten arbeiten konfrontiert hast?
00:34:22: In bothen Afghanistan und Lebanon, von meiner Erfahrung über die letzten Monate,
00:34:28: habe ich die zwei wichtige Probleme, die oft eine Barriere für die Leute zu uns einhalten.
00:34:36: Das war manchmal, ich meine nicht immer, manchmal, als ich vorhin mentioned, weil die Leute nicht auf den anderen Seite nicht das Dialog hatten.
00:34:46: Vielleicht ist es ein Problem von Sicherheit oder mal ein Problem, die sie da sind, sich da zu fühlen.
00:34:53: Und die zweite Barriere würde es sein, die immer, wenn ich auf meine Afghan-Follower, oder die Lebanese, in unserem Dialog zu bitten.
00:35:03: Es passiert, dass diese Leute oft Akademiker, Journalisten und Akte in der Gesellschaft, die Englisch sprechen können.
00:35:11: Und normaler Menschen sprechen Englisch, besonders in Afghanistan.
00:35:17: Also, es könnte Zeit sein, um mehr und mehr Menschen zu sprechen Englisch.
00:35:23: Aber im Moment haben wir oft diese Barriere, die die Leute nicht auf Englisch sprechen können.
00:35:29: Vielleicht ist die Technologie eine Lösung für das mit Translation-Tools oder so etwas?
00:35:35: Ja, ich meine, manchmal sind unsere Dialogs und die Leute in der Chat schreiben.
00:35:41: Aber die anderen Menschen sprechen Englisch und sind ein bisschen komplett short.
00:35:47: Aber wenn die Leute mehr Englisch sprechen, dann hilft es uns besser,
00:35:53: um mehr Menschen in unseren Dialogs zu finden.
00:35:55: Eine Sache, die du gesagt hast, war, dass die Leute zusammen in einem konstruktiven Weg fokussieren.
00:36:05: Wie bietet man eine konstruktive Community?
00:36:10: Also, ich spreche hier über Afghanistan.
00:36:13: Wenn es in Afghanistan kommt, dann wird die Nutzung der erste Elemente.
00:36:19: Oder wie die Moderatorinnen in unseren Dialogs fragen und die Fragen in der Welt zu übernehmen.
00:36:25: Da gibt es nicht eine Art und Weise, dass die Leute, weil Afghanistan ist der Fall von Äthnesen,
00:36:32: Lange- und Technologen, und viele dieser Unterschiede.
00:36:36: Also, dass die Leute oft nicht bewusst fühlen, dass wenn sie sich als Moderator mit einem Seite und nicht anderen Seite sideen.
00:36:44: Also, was wir tun, ist, dass die Moderatorin gut bereit ist und die Neutrality ist, die wir von unseren Mitgliedern von den letzten Wochen verabschiedet haben.
00:36:57: Wir haben sie nicht mit dem Seite sideen.
00:37:00: Und ja, eine klare Kommunikation und das geschehenes Safespace für die Leute.
00:37:05: Wie jeder, der jetzt die vorigen Kommentare von mir hat, war, dass die Leute nicht manchmal mit den Leuten zusammengekommen sind,
00:37:13: weil sie die Forderung von anderen haben, weil sie die Konflik haben.
00:37:18: Also, das Safespace für diese Leute gibt die信, die Hoffnung, dass ihr selbst wirklich aufsiehen könnt.
00:37:26: Und wir haben auch unsere Geistungen, in denen wir sagen, dass wir nicht jemanden verabschieden und jemanden selbst aufsiehen können.
00:37:35: Also, alle diese zusammen haben wirklich die Hilfe von einer solchen Kommunikation, die wir zu uns glauben und zu uns bedienen.
00:37:43: Also, es ist neutral und hat Guidelines zu wirklich großen Problemen, die einen Dialog oder eine Kommunikation in einem konstruktiven Weg machen.
00:37:55: Ja, und ich würde gerne noch einiges hier, das ist eine Methodologie, die das auch passiert.
00:38:05: Ich meine, wir sagen, wir haben konstruktive Dialogs.
00:38:09: Wir machen diese konstruktiven Dialogs mit unserer Methodologie.
00:38:13: Oft wollen wir die Zukunft über Afghanistan und Lebanon reden, weil die Zukunft nicht für sie solved ist.
00:38:22: Wir haben diese Zukunft-Methodologie, wo wir die Fragen für die Zukunft, wie sie denken und wie sie sich vorstellen,
00:38:31: die Zukunft ist ein weiterer konstruktiver Dialog.
00:38:35: Und es hilft in unseren Dialogs, weil in Afghanistan, wenn die passenden Dialogs, die Leute wollen,
00:38:41: über die Zukunft und die EU-Gerichtung reden, aber gleichzeitig waren sie so viel in den Passen.
00:38:47: Und wenn du in den Passen stehst, dann kannst du nicht wirklich solved, dass wir die Dialogs von uns und uns aufsiehen können.
00:38:54: Also, das ist das, wie wir diese Methodologie bringen, die es ihnen helfen kann.
00:38:59: Also, du versuchst, die Leute in der Zukunft zu bekommen, ohne sie in den Passen zu stöckeln.
00:39:05: Ja, das ist das, wie wir sie in die Zukunft bringen.
00:39:08: Okay, hat es ever in einer Situation, in der die Leute nicht wollen, oder die Leute sind nicht able, das Schritt zu machen?
00:39:16: Ich meine, seit wir mit der Design-Fiction in unseren Dialogs starten, von unserem ersten Dialog im März, 23.
00:39:24: Ich meine, bis jetzt, haben wir die Methodologie, die wir auf der Feedback von allen Dialogs, die wir in unserem ersten Dialog gemacht haben,
00:39:34: gebraucht worden.
00:39:35: Wir haben die Design-Fiction in eine Art, wie wir die Leute aus dem Jahr 2050 beantworten.
00:39:40: Und viele Afghans haben die Idee, dass das ein Hollywood-Movie ist, das wir uns beantworten, um zu beantworten.
00:39:48: Und für sie hat es keinen Sinn. Und über den Zeitpunkt haben wir uns das Dialog zu sehen, was funktioniert.
00:39:54: Und wir haben das gefunden, dass es ein Zukunfts- oder eine Zukunfts-Futur ist für die Leute, nicht für die Leute von 2050.
00:40:00: Zum Beispiel, in unseren Dialogs über die inklusive Regierung, wir haben sie gefragt, wie wir die Vision haben.
00:40:06: Ein Zukunfts- inklusive Regierung, das alle Menschen in einer Infrastruktur bringen, die inklusive ist und so weiter.
00:40:14: Und dann können sie wirklich reden.
00:40:16: Ich glaube, es ist ein Teil des Zeitraus, die die Perspektive der Menschen verstehen.
00:40:21: Und wir haben diese Feedback-Interviews, die nach jedem Dialog zu verstehen,
00:40:26: mehr und mehr, wie wir uns mit unserem Audienz besser engagieren können.
00:40:30: Also, du bist noch, was ist, um es zu machen, das beste Weg zu sein?
00:40:36: Ja, wir machen es noch.
00:40:39: Und an dieser Stelle, ich glaube, es ist sehr gut improved, compared to our first Dialog.
00:40:47: Und ja, es braucht sogar mehr Interessation, die wir später sehen.
00:40:51: Omed, du bist aus Afghanistan.
00:40:54: Hast du all diese Arbeit mit, was ist, etwas zu dir gemacht?
00:40:58: Hast du deine Perspektive geändert?
00:41:00: Hast du deine Weise geändert, zu schauen und zu reden?
00:41:05: Es war für mich für meine Verständnis des Journalismus,
00:41:11: weil ich in Afghanistan meistens beruhigte, was passiert war.
00:41:16: Und nur randomes Sturys, oft negatives Sturys, das auf der Grunde war.
00:41:24: Und ich hatte nie die Idee, dass positive Sturys auch etwas besser machen können.
00:41:30: und zu Verkehr und Gewinn eines Corona-Sympathes.
00:41:35: Und mir geht es darum, dass dieaurais für die Jasmine Leet und wir, die
00:41:58: in einer negativen Weise, nur Konflikt, Konflikt, Konflikt, und nie jemanden, der
00:42:03: die Situation zu disklatieren hat. Und für mich persönlich, das ist etwas, was
00:42:09: jetzt ich in meinem Journalismus, den Passen und der Karriereinhalte,
00:42:15: um den Peace Journalismus und der Solutions Journalismus zu benutzen.
00:42:18: Danke sehr, Omit.
00:42:20: Willkommen, danke.
00:42:24: Das war die Folge zu Community-Building in Krisengebieten und den journalistischen
00:42:30: Teilaspekten, die es für die Umsetzung eines deeskalierenden Journalismus braucht.
00:42:35: Ihr wollt mehr über Konstruktivität in der Medienarbeit erfahren, dann hört
00:42:40: unsere anderen Folgen an. Wir greifen immer wieder Themen auf und beleuchten
00:42:45: diese aus wissenschaftlicher Sicht, aber auch mit Insights aus der Praxis.
00:42:49: Am besten dem Podcast jetzt folgen und keine Folge mehr verpassen.
00:42:53: Mein Name ist Sabrina Harper, ich bin die Host von Media4Peace.
00:42:58: Ich sage Danke für deine Zeit und dein Interesse. Wir hören uns dann bald wieder.
00:43:04: Media4Peace, der Podcast für friedensorientierten Journalismus.
00:43:09: Eine Produktion des Media Lab Bayern.
00:43:12: Media4Peace ist eine Kooperation mit dem DTEC BW, Zentrum für Digitalisierungs-
00:43:17: und Technologieforschung der Bundeswehr und der Universität der Bundeswehr München.
00:43:25: [MUSIK]
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